Unterleibsschmerzen verstehen: Unterleibsschmerzen vs. Magenschmerzen

Thema

  • Schmerzen im Bauchraum

Magenschmerzen und -krämpfe können belustigen, wenn sie Finch in American Pie überwältigen, aber sie sind nicht zum Lachen, wenn sie Dir passieren! Was genau sind Magenschmerzen, wodurch werden sie verursacht, und sind sie dasselbe wie Unterleibsschmerzen? Lies weiter, um es herauszufinden.

Magenschmerzen vs. Unterleibsschmerzen: Was ist der Unterschied?

Der Begriff „Magenschmerzen“ wird oft verwendet, wenn es eigentlich um Unterleibschmerzen geht1, aber die beiden Begriffe bezeichnen nicht genau dasselbe.

Bei Magenschmerzen handelt es sich für gewöhnlich um krampfartige Schmerzen oder einen dumpfen Schmerz im Oberbauch3. Tatsächlich befindet sich der Magen in der Mitte des Oberbauchs, leicht nach links versetzt 4.

Da sich der Magen im Oberbauch befindet, spürst Du dort auch die Magenschmerzen5. Im Gegensatz dazu können Bauchschmerzen an einer beliebigen Stelle zwischen Brustraum und Leistengegend auftreten2. Denn dieser gesamte Bereich wird als Bauchraum (Abdomen) bezeichnet. Diesen kann man sich als einen Hohlraum vorstellen, der neben dem Magen viele lebenswichtige Organe enthält 6. Magenschmerzen sind daher nur eine der vielen Arten von Bauchschmerzen, die auftreten können.

Die Bauchhöhle umfasst die folgenden Organe5:

  • Magen
  • Leber
  • Gallenblase
  • Dünndarm
  • Dickdarm (Kolon)
  • Blinddarm
  • Harnblase
  • Beckenorgane (Harnblase, Gebärmutter und Eierstöcke)

Schmerzen im Bauch können durch gesundheitliche Probleme mit einem der oben genannten Organe verursacht werden. Außerdem befindet sich eine große Anzahl an Blutgefäßen ebenfalls in dieser Körperregion5.

Anstatt von „Magenschmerzen“ zu sprechen, wenn Du im Bauchbereich Schmerzen verspürst, solltest Du wahrscheinlich eher von „Bauchschmerzen“ sprechen, um diese zu beschreiben.

Wenn Du Bauchschmerzen hast, kann das sogar mehrere Ursachen haben und diese müssen nicht unbedingt etwas mit dem Magen zu tun haben.

Ursachen von Magenschmerzen

Im Magen-Darm-Trakt schließt der Magen an die Speiseröhre an (schlauchförmiges Organ, das die Nahrung vom Mund in den Magen befördert) und der Magenausgang mündet in den Dünndarm 4. Nachdem das Essen gekaut und geschluckt wurde, befördert die Speiseröhre die Nahrung in den Magen, wo sich die Magenmuskeln in Wellen zusammenziehen (Kontraktionen) und die Nahrung durch Vermischen mit den Verdauungssäften vorverdauen4.

Ist die Nahrung jedoch nicht so gut verdaut, wie sie sein sollte, können Symptome wie Blähungen (Pupsen), Verstopfung (Darmträgheit) oder Durchfall (große Mengen an zu flüssigem Stuhl) auftreten. Obwohl Dich diese Symptome in Verlegenheit bringen können, sind die Ursachen in der Regel nicht schwerwiegend und sie sind gut zu behandeln3. Sprich mit Deiner Ärztin, Deinem Arzt oder mit Deiner Apotheke über rezeptfreie Medikamente (OTC-Arzneimittel), die dazu beitragen könnten, Deine Symptome zu lindern.

Magen- und/oder Bauchschmerzen nach dem Essen

Verschiedene Erkrankungen können dazu führen, dass nach dem Essen leichte Beschwerden oder Schmerzen auftreten. Zu den Erkrankungen, die mit dem Magen zusammenhängen, gehören 7,10:

  • Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
  • Lebensmittelvergiftung und Lebensmittelinfektion
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD, oder Sodbrennen)
  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Andere Krankheitsbilder, die Bauchschmerzen nach dem Essen verursachen können:

  • Eingeschlossene Gase oder Blähungen
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Durchfall (Diarrhö)
  • Funktionelle abdominelle krampfartige Schmerzen (FACP) oder funktionelle gastrointestinale Störungen, wie z. B. Reizarmsyndrom (RDS) 9A

Bauchschmerzen mit Blähbauch

Unter Völlegefühl versteht man ein Gefühl des Unwohlseins, bei dem sich der Bauch voll, gespannt und geschwollen anfühlt. Wenn es von Bauchkrämpfen begleitet wird, liegt die Ursache oft in eingeschlossenen Gasen oder dem Abgehen von Darmgasen (Flatulenz). Eine weitere häufige Ursache für Blähungen ist das Reizarmsyndrom (RDS) [9].

Bauchkrämpfe

Im Normalfall sind Bauchkrämpfe mit weniger schwerwiegenden Symptomen und Störungen verbunden, wie z. B.:

  • Darmgase, Völlegefühl und Durchfall 2. In diesem Fall werden die Schmerzen oft besser, nachdem du Stuhlgang hattest.
  • Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis oder Lebensmittelvergiftung); plötzlich einsetzende Bauchkrämpfe und Durchfall deuten in der Regel auf eine Magen-Darminfektion mit einem Virus oder mit Bakterien hin 7
  • Reizarmsyndrom (RDS); wiederholt auftretende Bauchkrämpfe mit Durchfall und/oder Völlegefühl können ein Anzeichen für ein RDS sein, eine chronische Erkrankung des Verdauungstraktes. Völlegefühl und ein Nachlassen der Schmerzen nach dem Toilettengang sind ebenfalls möglich12.
  • FACP bzw. funktionelle krampfartige abdominelle Schmerzen9

Um mehr über mögliche Ursachen von Bauchschmerzen zu erfahren und was Du zur Selbsthilfe tun kannst, beantworte unseren Fragebogen zu Bauchschmerzen.

Was sind funktionelle krampfartige abdominelle Schmerzen?

In manchen Fällen können Bauchkrämpfe auftreten, die ohne erkennbare Ursache kommen und gehen 9. Diese werden als krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) bezeichnet. Von FACP spricht man, wenn keine körperliche Störung erkennbar ist, welche die Schmerzen verursacht. Nicht funktionelle Bauchschmerzen werden als „organische“ Bauchschmerzen bezeichnet. In diesem Fall liegt eine organische Ursache vor, die zu den Schmerzen führt.

Die Krämpfe bei krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) können zwischen einigen Minuten und einigen Stunden anhalten9. Die Krämpfe können allein auftreten, ohne von anderen Symptomen begleitet zu werden; können aber auch begleitet sein von 9:

  • Reizdarmsyndrom (RDS)
  • Verdauungsbeschwerden
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Durchfall
  • Verstopfung 
  • Völlegefühl

Wenn Du hin und wieder an krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) leidest, kann es hilfreich sein, die Lebensmittel, die Deine Schmerzattacken auslösen, im Auge zu behalten und sie aus Deiner Ernährung zu streichen. Zum Beispiel könnte es ausreichen, Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt (Lebensmittel mit hochfermentierbaren Oligo-, Di- und Monosacchariden und Polyolen) zu meiden, um Deine Symptome zu lindern11. Wenn Deine Schmerzen eher durch Stress verursacht werden, können Entspannungstechniken und die Vermeidung von Stressquellen ausreichen, um die Schmerzen zu vertreiben9.

Eine Behandlung mit rezeptfreien (OTC) krampflösenden Mitteln wie Buscopan® kann Deine Symptome ebenfalls lindern9.

Wenn Du mehr über krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) und ihre Behandlung erfahren möchtest, lies unseren Artikel hier.

Wenn Du mehr über die verschiedenen Lokalisationen von Bauchschmerzen und ihre jeweilige Bedeutung erfahren möchtest, gehe zu Bauchschmerzen verstehen: Lokalisationen von Bauchschmerzen.

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