Lerne Bauchschmerzen von Unterleibsschmerzen zu unterscheiden, lerne mehr über ihre Ursachen und entdecke, was dagegen hilft.

Blähungen bei Reizdarm: Was sie sind und wie Du sie lindern kannst
Thema
Blähungen gehören zu den häufigsten Darmbeschwerden.1A Unabhängig davon, ob sie sich durch unangenehme oder schmerzhaft eingeschlossene Darmgase (Luft im Bauch), ein Druckgefühl oder Völlegefühl1B äußern, können Blähungen im gesamten Bauchraum auftreten.1B Sie können sich erheblich auf Dein Leben auswirken, z. B. wenn sie nach dem Essen auftreten und beeinflussen, was Du essen kannst2A, oder Deine Leistungsfähigkeit bei der Arbeit beeinträchtigen.2A Blähungen können auch ein Hinweis auf Reizdarmsyndrom (RDS) sein.3A
Ursachen für Blähungen
Blähungen, auch solche des Oberbauchs, können aus vielen Gründen auftreten und von Flatulenz begleitet sein. Zu den Ursachen für Blähungen und Flatulenz gehören Gasbildung durch kohlensäurehaltige Getränke5A, Luftschlucken beim Essen5B, Kaugummikauen6A oder Rauchen6B und zu schnelles Essen.6C Weitere häufige Ursachen sind:
Wenn Du regelmäßig unter Blähungen und anderen Symptomen wie Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfen leidest, liegt bei Dir möglicherweise ein Reizdarmsyndrom (RDS) vor. Probiere unseren Symptom-Checker aus, um zu sehen, ob dies der Fall sein könnte.
Warum kommt es beim Reizdarmsyndrom (RDS) zu Blähungen?
Das Reizdarmsyndrom (RDS) wird als eine Störung der „Darm-Hirn“-Achse angesehen8A, eines Kommunikationssystems, zu dem Nerven, Hormone und chemische Botenstoffe gehören und das Signale vom Darm an das Gehirn sendet.7A Das System funktioniert auch in die umgekehrte Richtung7B, was den Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Symptomen wie Angst oder Anspannung erklären könnte.7C
Die Ursachen des Reizdarmsyndroms (RDS) sind nicht bekannt, doch weiß man, dass eine genetische Veranlagung und Infektionen8B die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, daran zu erkranken, und dass Stress und Angst oder Anspannung sowie eine bewegungsarme Lebensweise die Symptome verschlimmern können.8C Viele Faktoren spielen eine Rolle und unter anderem kann das Reizdarmsyndrom auch mit einer Unverträglichkeit (Intoleranz) gegenüber vom Körper schlecht aufnehmbaren Kohlenhydraten9A oder Veränderungen der Darmflora (des Mikrobioms)9B in Verbindung gebracht werden, die beide zu übermäßiger Bildung von Darmgasen führen können.1L, 9A
Andere Symptome
Beim Reizdarmsyndrom (RDS) können plötzliche Bauchkrämpfe, Bauchschmerzen (die nach dem Stuhlgang besser werden) und veränderter Stuhlgang auftreten, wobei in der Regel entweder Durchfall oder Verstopfung überwiegen. Die Symptome treten meistens phasenweise auf, können jedoch jeweils über Tage, Wochen oder auch Monate andauern.
Formen des Reizdarmsyndroms
Mittlerweile geht man davon aus, dass das Reizdarmsyndrom (RDS) kein einheitliches Krankheitsbild ist, sondern wahrscheinlich auf eine Reihe von Veränderungen zurückzuführen ist.9C Die vorherrschenden Formen des Reizdarmsyndroms (RDS) sind:
Das Reizdarmsyndrom mit Obstipation (Verstopfung) (RDS-O)
Das RDS-O ist eine der häufigsten Formen. Diese Form des Reizdarmsyndroms liegt vor, wenn an Tagen mit anomalem Stuhlgang harter oder klumpiger Stuhl auftritt, der zu weniger als 25 Prozent eine lockere Konsistenz aufweist. Bei dieser Form von RDS hast Du insgesamt weniger Stuhlgang, der gelegentlich nur unter Anstrengung und mit Pressen möglich ist.
Reizdarmsyndrom mit Durchfall (RDS-D)
Beim RDS-D ist mehr als ein Viertel des Stuhls an Tagen mit anomalem Stuhlgang flüssig, während weniger als ein Viertel hart und klumpig ist. Wenn Du an RDS-D leidest, können auch Bauchschmerzen auftreten, begleitet von häufigerem und starkem Stuhldrang.
Reizdarmsyndrom vom Mischtyp (RDS-M)
Einige Betroffene leiden am RDS vom Mischtyp mit wechselnder Stuhlkonsistenz. Das RDS-M wird manchmal auch als Reizdarmsyndrom mit abwechselnder Verstopfung und Durchfall (RDS-A) bezeichnet. Bei dieser Form des RDS ist der Stuhl an Tagen mit anomalem Stuhlgang mal hart und mal wässrig.
Postinfektiöses oder Post-Divertikulitis-RDS (PI-RDS)
Der Begriff postinfektiöses (PI) RDS bezieht sich auf Symptome, die nach einer Magen-Darm-Infektion auftreten. Auch nach der Infektion kann es noch zu chronischen Entzündungen und Problemen mit der Darmflora kommen. Durchfall ist das wichtigste Anzeichen für ein PI-RDS. Erbrechen kann ebenfalls auftreten.
Bei Dir könnte auch ein Risiko für ein Reizdarmsyndrom (RDS) bestehen, wenn Du eine Divertikulitis hattest.13,14 Diese tritt auf, wenn sich im unteren Teil des Dickdarms kleine Ausstülpungen (Divertikel) bilden und sich infizieren oder entzünden. Die Erkrankung selbst verursacht Übelkeit, Bauchschmerzen und Fieber sowie Verstopfung. Ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt kann weitere Einsichten liefern.
Wie sich Blähungen reduzieren lassen
Es gibt viele Möglichkeiten, um Blähungen und Flatulenz zu verringern.
Therapie oder Linderung von Blähungen
Krampflösende Mittel (Spasmolytika)
Spasmolytika haben sich als hilfreich bei Bauchschmerzen und -krämpfen erwiesen.1K Diese krampflösenden Mittel entspannen die glatte Muskulatur der Darmwand und lindern Krämpfe, Schmerzen und Blähungen schnell. Buscopan (Butylscopolamin 10 mg) Dragées sind laktose - und glutenfrei.
Für eine krampflösende, aber auch schmerzstillende Wirkung ist Buscopan in Kombination mit Paracetamol als Buscopan PLUS (Butylscopolamin 10 mg/Paracetamol 500 mg) erhältlich.10
Körperliche Bewegung
In Studien wurde untersucht, welche Formen der körperlichen Betätigung beim Reizdarmsyndrom (RDS), einschließlich Blähungen und Flatulenz, am besten helfen.11 Zwar ist nicht mit Sicherheit geklärt, welche Art der körperlichen Aktivität am besten wirkt, jedoch hat die Weltorganisation für Gastroenterologie12A inzwischen körperliche Bewegung in den empfohlenen Therapieplan für das Reizdarmsyndrom (RDS) aufgenommen, ebenso wie viele andere medizinische Leitlinien.8T,3K
Du kannst versuchen, leichte aerobe Übungen wie zügiges Gehen, Schwimmen oder gleichmäßiges Radfahren mit anaeroben Übungen wie Liegestützen oder Kniebeugen oder sogar Kraftsportarten wie Gewichtheben zu kombinieren. Wenn Du jedoch andere gesundheitliche Bedenken hast, sprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, bevor Du ein intensives Trainingsprogramm beginnst, insbesondere bei anaeroben Aktivitäten.
Wie sich Blähungen reduzieren lassen
Wenn Du an einem Reizdarmsyndrom (RDS) leidest, solltest Du laut medizinischen Richtlinien versuchen, den Verzehr von fetten oder scharf gewürzten Speisen einzuschränken8N, mindestens 8 Tassen Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser) pro Tag zu trinken3C und Deinen Obstverzehr auf 3 Portionen pro Tag zu beschränken3E. Wenn Du unter Durchfall leidest, kann der Verzicht auf Süßstoffe wie Sorbit und Aspartam helfen, die störenden und unangenehmen Symptome zu reduzieren.3I
Wenn Du weniger ballaststoffreiche Lebensmitteln zu Dir nimmst, z. B. weniger Vollkornbrot, braunen Reis oder Kleie3F, 3L und den Verzehr von schwer verdaulichen „raffinierten“ Kohlehydraten einschränkst, die in verarbeiteten oder aufgewärmten Lebensmitteln enthalten sind, kann das für Dich den Unterschied zwischen einem guten Tag und einem Symptomschub ausmachen.3G Wenn Du Ballaststoffe zu Dir nimmst, sollten sie löslich sein, z. B. Flohsamenschalen.3L Beginne mit einer geringen Menge an löslichen Ballaststoffen (3–4 g täglich) und steigere sie langsam auf 20–30 g pro Tag.8O
Hafer, ein löslicher Ballaststoff, der im Darm eine gelartige Masse bildet, ist ebenfalls eine gute Wahl und die Zugabe von Leinsamen, einem schleimbildenden Quellstoff, zu den Mahlzeiten (bis zu 1 Esslöffel pro Tag) wird befürwortet.3H Einige Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS), die unter Blähungen leiden, haben eine glutenfreie Ernährung als hilfreich empfunden, obwohl sie keine Glutenunverträglichkeit haben.8R Die Gründe dafür sind unklar, könnten aber darin zu finden sein, dass bei glutenfreier Ernährung auch weniger Fruktane mit dem Essen aufgenommen werden.8S
Wenn Dir eine „normale“ gesunde Ernährung nicht die gewünschte Linderung bringt, könnte eine FODMAP-Diät (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) eine gute Idee sein.2P,3M Damit sollen Lebensmittel, die im Darm gären, wie z. B. bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Weizen und einige Milchprodukte, eliminiert werden.8P Da diese Diät zu einem Verlust wichtiger Nährstoffe führen kann, sollte sie immer von einem Ernährungsberater begleitet werden3M,8Q, der auch Ratschläge für die ergänzende Einnahme bestimmter Vitamine und Mineralstoffe geben kann.8Q
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