Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP): Symptome, Ursachen und Behandlung

Thema

  • Schmerzen im Bauchraum
  • Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP)

Wir alle kennen das: Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, Du bist unterwegs und hörst Deinen Lieblingssong über Kopfhörer, als es Dich plötzlich und unerwartet trifft. Dein Bauch ist wie verknotet. Du möchtest dich zusammenkauern. Der Schmerz ist so tief, dass Du Dich hundeelend fühlst. Du hast Bauchkrämpfe.  

Trotz der heftigen Schmerzen kann es vorkommen, dass diese quälenden Krämpfe nicht durch eine tatsächliche Krankheit verursacht werden1. In diesen Fällen werden die Krämpfe unter dem Oberbegriff „Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen“ (FACP) zusammengefasst. Was sind die Ursachen und Symptome dieser funktionellen Störung und was kannst Du dagegen tun? 

In diesem Artikel beleuchten wir dieses ... verzwickte Thema, denn wenn Du verstehst, was Deine Bauchkrämpfe verursacht, ist es viel einfacher, sie zu behandeln. 

Funktionelle Bauchschmerzen

In einer kürzlich veröffentlichten Übersichtsarbeit — in der angesehenen Fachzeitschrift Journal of Clinical Gastroenterology — werden krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) als wiederkehrende leichte bis mittelschwere krampfartige Schmerzen definiert, die plötzlich einsetzen und für Sekunden, Minuten oder einige Stunden anhalten1

Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) sind sehr häufig. Eine Umfrage unter Erwachsenen ergab, dass 11 % der Befragten in der vorangegangenen Woche Bauchschmerzen hatten. Darüber hinaus leiden etwa 50 % der Personen mit anhaltenden Bauchbeschwerden (die länger als drei Monate andauern) an funktionsbedingten (funktionellen) gastrointestinalen Störungen, zu denen auch Krankheitsbilder wie krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen gehören. In der Regel sind diese aber nicht schwerwiegender Natur. Die Ursache für diese Störung ist nicht vollständig geklärt, und deine Tests können alle normal ausfallen. 

Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen Symptome

Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) können allein auftreten oder von anderen Symptomen begleitet sein, wie2

  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Völlegefühl 

Normalerweise sind funktionelle Bauchschmerzen unangenehm oder schmerzhaft, aber nicht so schmerzhaft, dass Du davon abgehalten wirst, Deinen täglichen Aktivitäten nachzugehen, z. B. zur Schule oder zur Arbeit zu gehen1

Wenn Du bei Bauchkrämpfen gleichzeitig den Drang verspürst, Stuhlgang zu haben, solltest Du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. In diesen Fällen sind die Ursache eher das Reizdarmsyndrom (RDS).

Krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) Ursachen

Die Ursachen von krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) sind noch nicht vollständig erforscht. Wissenschaftler sind sich jedoch darin einig, dass es vermutlich mehrere Ursachen gibt, die den Ursachen für Reizdarm-Symptomen ähneln. 

Im Einzelnen können krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) durch eine Kombination der folgenden Faktoren verursacht werden: 

  • Stress 
  • Leichte (niedriggradige) Entzündung im Darm (eine Überreaktion des Immunsystems) 
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit in der Umgebung der inneren Organe 
  • Probleme mit der Magen-Darm-Trakt-Muskulatur 
  • Ungleichgewicht zwischen den „guten“ und den „schlechten“ Bakterien im Darm 

Was dein Risiko für krampfartige funktionelle abdominelle Schmerzen (FACP) erhöhen kann: 

  • Erbliche Veranlagung (Gene) 
  • Auslösende Faktoren (Trigger) wie Stress 

Trigger-Lebensmittel

Bestimmte Nahrungsmittel oder Essgewohnheiten (z. B. Essen zu unregelmäßigen Zeiten oder eine unregelmäßige Anzahl von Mahlzeiten pro Tag) können Deine krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) auslösen. Es kann sinnvoll sein, ein Tagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Lebensmittel bzw. welches Essverhalten Deine Bauchkrämpfe auslösen2

 Obwohl die Auslöser (Trigger) von krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) noch nicht endgültig erforscht sind, kann man sich an dem orientieren, was über das Reizdarmsyndrom (RDS) und andere ähnliche Magen-Darm-Probleme bekannt ist. 

Viele Menschen mit Reizdarm-Symptomen bemerken die folgenden Auslöser (Trigger) für ihre Schübe2

  • Essen zu unregelmäßigen Zeiten 
  • Ernährung, die nicht abwechslungsreich genug ist und nicht genug von jeder Hauptnahrungsmittelgruppe enthält 
  • Verzehr von unverdaulichen Ballaststoffen, fetthaltigen Lebensmitteln oder Lebensmitteln, die Blähungen verursachen 
  • Koffeinkonsum 
  • Verzehr von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an sogenannten FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole)

Stress  

Die Forschung zeigt, dass Stress einer der wichtigsten Faktoren für Deine Magen-Darm-Gesundheit ist, da er die Darm-Hirn-Achse stören kann1

Stress kann dazu führen, dass1

  • Dein Magen die Nahrung langsamer in den Darm entlässt 
  • Der Darminhalt schneller durch den Dickdarm befördert wird, was zu einem beschleunigten Stuhlgang führt 
  • Die Schmerzempfindlichkeit der Darmwand erhöht wird 

Lies unseren Artikel hier, um mehr über die Darm-Hirn-Achse zu erfahren und darüber, was Du tun kannst, um für ein besseres Gleichgewicht zu sorgen. 

Funktionelle Bauchschmerzen Behandlung

Wenn Du nur gelegentlich an krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) leidest und die Schmerzen nur leicht sind, versuche, die Lebensmittel, Getränke und Stresssituationen zu vermeiden, die Deine Symptome auslösen1

Wenn Deine Schmerzen durch Stress ausgelöst werden, versuche es mit Entspannungstechniken. Wenn Du Dir wegen Deiner Symptome Sorgen machst, solltest Du stets eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen – Diese oder dieser können einige Tests durchführen und sich versichern, dass Dein Zustand nicht ernst ist.
 
Du kannst auch von rezeptfreien Medikamenten wie krampflösenden Mitteln profitieren. Diese Medikamente sind am wirksamsten bei der Linderung von krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP), da sie den Schmerz an seiner Wurzel bekämpfen: in der glatten Darmmuskulatur. Krampflösende Mittel stoppen die Muskelkrämpfe und Kontraktionen in der Darmwand.

Krampflösende Mittel: Buscopan

Eines der krampflösenden Mittel, die rezeptfrei erhältlich sind, ist Butylscopolamin (Buscopan).

Buscopan ist seit 70 Jahren ein zuverlässiger Verbündeter im Kampf gegen Bauchkrämpfe. Die Hersteller von Buscopan wissen, dass bei manchen Menschen Bauchkrämpfe nicht ohne den Einsatz von zusätzlichen Schmerzmitteln – Paracetamol (Acetaminophen) – gelindert werden können. Daher ist Buscopan in zwei Versionen erhältlich: 

  • Buscopan© 
  • Buscopan© PLUS — eine Power-Kombination aus Butylscopolamin und Paracetamol gegen stärkere Bauchschmerzen und Krämpfe 

Es ist wichtig zu wissen, dass Schmerzmittel oder Analgetika nicht einheitlich für die Behandlung von krampfartigen funktionellen abdominellen Schmerzen (FACP) geeignet sind. Dafür gibt es mehrere Gründe. 

Krampflösende Mittel (Spasmolytika) wie Buscopan hingegen wirken direkt auf die Ursache des krampfartigen Schmerzes ein, und zwar nur dort, wo es nötig ist, indem sie die krampfenden Muskeln im Darm entspannen.
 
Zum anderen können auch Analgetika einige Nebenwirkungen verursachen, die den Magen und Darm betreffen. Buscopan hingegen wirkt nach der Einnahme entkrampfend auf deine Bauchmuskulatur, ist aber schonend für den Magen. Es entspannt die Muskulatur des Darmes und kann so den Schmerz vermindern

Lies unseren Artikel über den Unterschied zwischen krampflösenden Mitteln (Spasmolytika) und schmerzstillenden Mitteln (Analgetika), um zu erfahren, wann Du welches Medikament verwenden solltest. 

Wann sollte man zum Arzt gehen

Wende Dich an eine Ärztin oder einen Arzt, wenn Du zusätzlich zu Deinen Bauchkrämpfen weitere Symptome hast, wie z. B.: 

  • Ungewollter Gewichtsverlust 
  • Blässe 
  • Allgemeines Unwohlsein 
  • Anhaltendes Erbrechen oder anhaltender Durchfall 
  • Blut im Stuhl 

Du solltest auch eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, wenn: 

  • Deine Unterleibskrämpfe während der Menstruation oder bei körperlichen Aktivitäten auftreten. 
  • Dich die Schmerzen daran hindern, Dinge zu tun, die Du gerne machst oder die von Dir verlangt werden (wie zur Arbeit zu gehen oder Sport zu treiben) 
  • Du noch nie zuvor so starke Schmerzen hattest 

Außerdem solltest Du mit einer Ärztin, einem Arzt oder Deiner Apotheke sprechen, wenn Deine Schmerzen nach dem Stuhlgang besser werden. 

Lass Dich nicht von Bauchschmerzen ausbremsen.

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