Wie man das Reizdarmsyndrom (RDS) zu Hause behandeln und Schmerzen lindern kann

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Das Leben mit dem Reizdarmsyndrom (RDS) kann eine Herausforderung sein. Fast 11 % der deutschen Bevölkerung sind davon betroffen, und es kann das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit stark beeinträchtigen.

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Veränderungen der Lebensgewohnheiten und verschiedene natürliche Hausmittel, die helfen können, die Symptome zu lindern und in den Griff zu bekommen. Schon mit einfachen Veränderungen des Lebensstils, wie regelmäßiger Bewegung und einigen Anpassungen Deiner Ernährung, kannst Du etwas dafür tun, Deine Symptome einzudämmen, ohne eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen zu müssen.

Lies weiter, um mehr herauszufinden.

 

Änderung des Lebensstils und Selbst-Stressmanagement zur Bekämpfung des Reizdarmsyndroms

Wenn Du am Reizdarmsyndrom (RDS) erkrankt bist, weißt Du wahrscheinlich, dass sich die Symptome durch Faktoren wie Stress, Ängste und Anspannung und auch die Ernährung verschlimmern können. Aktuelle Leitlinien empfehlen einen ganzheitlichen Ansatz für die Selbstfürsorge.1

Nimm Dir Zeit für Entspannung und Freizeit

Medizinische Experten erkennen den Zusammenhang zwischen Stress, Ängsten und Anspannung einerseits und Symptomen. Sie raten sowohl zu Entspannung als auch zu Freizeit, um die schädlichen Auswirkungen von Angst und psychischem Stress zu verringern.1 Mehrere medizinische Organisationen empfehlen Techniken zum Stressabbau, unter anderem Bauchatmung3, Yoga, Meditation und Hypnotherapie2.

Bewegung

Bewegung kann auch beim Reizdarmsyndrom (RDS) hilfreich sein.4 Zwar ist nicht genau bekannt, welche Art von Bewegung am wirksamsten ist, doch die Weltorganisation für Gastroenterologie hat Bewegung inzwischen in ihren empfohlenen RDS-Therapieplan aufgenommen, ebenso wie viele andere medizinische Fachgesellschaften.1,6

Sport ist nicht Dein Ding? Keine Sorge, Bewegung muss nicht langweilig sein. Ballsportarten wie Basketball oder Volleyball sowie Schlägersportarten wie Tennis sind immer eine gesellige Alternative zum üblichen Fitnesstraining. Oder versuche es mit einem Fitnesskurs. Bewegung kann zu einer sozialen Aktivität werden, die Freude macht, anstatt etwas zu sein, vor dem Dir graut.

Wenn Du weniger schweißtreibende Betätigungen bevorzugst, kann auch einfaches Spazierengehen eine gute Alternative sein. Das Wichtigste ist, dass Du Dich überhaupt bewegst.

Gesunder Schlaf

Studien haben einen Zusammenhang zwischen einer schlechten Schlafqualität und RDS-bedingten Bauchschmerzen festgestellt.7 Wenn Du unter anhaltenden Schlafstörungen leidest, solltest Du mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt sprechen. Einfache Ratschläge zur Verbesserung der Schlafqualität und der Schlafhygiene lassen sich auch in seriösen Internetquellen finden.8

Flüssigkeitszufuhr

Wenn Du am Reizdarmsyndrom (RDS) leidest, ist es wichtig, dass Du ausreichend Flüssigkeit zu Dir nimmst. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, Verstopfungssymptome zu lindern11, und den durch Durchfall entstandenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.1

Mit dem Rauchen aufhören

Rauchen wirkt sich nachweislich negativ auf die Symptome einer Dyspepsie (d. h. von Völlegefühl nach dem Essen) und auf RDS-bedingten Durchfall aus.9

Ernährungsweise

Allgemeine Informationen zur Ernährung findest du unter Reizdarmsyndrom (RDS) und Blähungen.

Zwar geben 90 % der vom Reizdarmsyndrom (RDS) betroffenen Menschen an, dass eine Ernährungsumstellung die Symptome verbessern kann10,11, doch ist es nicht möglich, Ernährungsempfehlungen zu geben, die für jede Person geeignet sind. Es gibt allerdings einige Lebensmittel, von denen bekannt ist, dass sie RDS-Symptome auslösen können.

Gut geeignete Lebensmittel und Getränke beim Reizdarmsyndrom (RDS)

Obst

Obst wie Mandarinen, Ananas, Erdbeeren, Bananen (fest, nicht reif)18, Kiwis und Zitrusfrüchte können dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen von FODMAPs (fermentierbaren Oligosacchariden, Disacchariden, Monosacchariden und Polyolen) zu vermeiden. FODMAPs sind schwer vom Körper aufzunehmen und können sich daher beim Reizdarmsyndrom negativ auswirken.17

Gemüse

Auch Gemüse wie Auberginen, Karotten, Gurken, Salat, Kartoffeln und Bohnensprossen können dazu beitragen, den potenziell negativen Einfluss von FODMAPs zu vermeiden.17

Fettarme Lebensmittel

Zu den fettarmen Lebensmitteln gehören mageres Fleisch und Fisch. Diese Lebensmittel können dazu beitragen, das Auslösen des gastrokolischen Reflexes zu vermeiden (des Gefühls, den Darm nach dem Essen entleeren zu müssen). Diese Reaktion kann bei RDS-Betroffenen noch ausgeprägter sein11; Fette und Öle werden ebenfalls mit RDS-bedingten Bauchschmerzen11 und Durchfall in Verbindung gebracht11.

Leinsamen

Bis zu 1 Esslöffel Leinsamen pro Tag kann helfen, Verstopfung, Blähungen und Flatulenz zu lindern.1

Haferflocken

Hafer ist häufig in Frühstücksflocken und Porridge enthalten. Er kann helfen, Blähungen und Flatulenz zu lindern.1

Koffeinfreie11 und alkoholfreie Getränke

Solche Getränke, wie z. B. Kräutertees, sind im Allgemeinen gut geeignet

Joghurtgetränke und Kefir

Joghurt und Kefir, d. h. fermentierte Milchprodukte, können aufgrund ihres hohen Gehalts an Probiotika zur Linderung des Reizdarmsyndroms (RDS) beitragen.11

Flohsamenschalen-Pulver

Hierbei handelt es sich um einen löslichen Ballaststoff, der bekanntermaßen Bauchschmerzen und andere RDS-Symptome lindert.6

Die ungünstigsten Lebensmittel und Getränke bei RDS

Steinobst

Zu Steinobst gehören auch Kirschen, die das Reizdarmsyndrom (RDS) aufgrund des darin enthaltenen Sorbits verschlimmern können.16

Gerste und Roggen, Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und bestimmte Nüsse

Diese Lebensmittel enthalten Fruktane, die beim Reizdarmsyndrom (RDS) ebenfalls vermieden werden sollten.16

Fruktane sind eine Art von Kohlenhydraten, die aus vielen Fruktosemolekülen (Fruchtzucker) bestehen, die miteinander verbunden sind. Sie kommen in verschiedenen Pflanzen vor, besonders in Getreidearten wie Weizen, Roggen und Gerste, aber auch in Gemüse wie Zwiebeln, Artischocken und Lauch sowie in bestimmten Früchten.

Fruktane sind für den Menschen schwer verdaulich, weil wir nicht genug von den Enzymen haben, die nötig sind, um sie vollständig aufzuspalten. Deshalb gelangen sie unverdaut in den Dickdarm, wo sie von Bakterien fermentiert werden. Diese Fermentation kann Gas produzieren und bei manchen Menschen zu Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Bauchschmerzen führen, besonders bei Menschen mit einer Fruktoseintoleranz oder dem Reizdarmsyndrom.

Scharfe Paprikaschoten

Scharfe Paprikaschoten und Chilis in scharf gewürzten Speisen sind dafür bekannt, dass sie Brennen und Schmerzen verursachen können.11

Fruchtsäfte, Mangos, Feigen, Honig und Marmelade

Diese Lebensmittel sollten aufgrund ihres hohen Fruktosegehalts vermieden werden.16

Milch und Milchprodukte

Diese können bei manchen Menschen aufgrund der darin enthaltenen Laktose ebenfalls Symptome eines Reizdarmsyndroms (RDS) hervorrufen.16

Weizenkleie

Weizenkleie und andere unlösliche Ballaststoffe können Bauchschmerzen und Blähungen verschlimmern. 6

Generell sollten Menschen mit einem Reizdarmsyndrom (RDS) FODMAPs (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) meiden. Zu den FODMAPs gehören Sorbit, Laktose, Fruktose und Fruktane, die in vielen der oben genannten zu meidenden Lebensmittel enthalten sind.

Für Informationen über die FODMAP-Diät klicke auf Reizdarmsyndrom (RDS) und Blähungen.

Natürliche Heilmittel gegen das Reizdarmsyndrom (RDS)

Die besten Nahrungsergänzungsmittel gegen das Reizdarmsyndrom (RDS)

Es gibt einige Hinweise, die für die Einnahme der folgenden Nahrungsergänzungsmittel sprechen.12 Bevor Du eines davon ausprobierst, empfehlen wir jedoch, mit einer Ärztin oder einem Arzt zu sprechen oder Dich in der Apotheke zu erkundigen, insbesondere wenn du auch andere Medikamente einnimmst, was zu gesundheitsschädlichen Wechselwirkungen führen könnte.

Probiotika

Probiotika sind „gute Bakterien“, welche die Darmgesundheit unterstützen. In hochverarbeiteten Lebensmitteln sind Probiotika jedoch häufig abgestorben. Probiotika können beispielsweise in Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi enthalten sein. Du kannst sie auch in Form von Kapseln einnehmen.

Flohsamen

Flohsamen(schalen) sind lösliche Ballaststoffe, die mit dem Reizdarmsyndrom (RDS) in Verbindung stehende Bauchschmerzen und andere Symptome lindern können.13 Die Vorteile sind am stärksten bei RDS in Verbindung mit Verstopfung.10

Glutamin

Glutamin ist eine Aminosäure, die die Schmerzstärke beim RDS mit Durchfall infolge eines Magen-Darm-Infektes reduzieren kann.14

PEA und Polydatin

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass PEA (Palmitoylethanolamid) und Polydatin die Symptome von Bauchschmerzen beim RDS verringern können.14

Anis

Anis wird seit vielen Jahren in der persischen Medizin verwendet. Magensaftresistentes Anisöl kann auch Bauchschmerzen und andere Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) lindern.14

Medikamente gegen das Reizdarmsyndrom (RDS)

Spasmolytika können auch bei der Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom (RDS) wirksam sein.10

Rezeptfreie Medikamente gegen das Reizdarmsyndrom (RDS)

Buscopan© Dragées (Butylscopolamin 10 mg) entspannt die Muskeln im Magen-Darm-Trakt und sorgt so für eine schnelle Schmerzlinderung. Die medizinischen Leitlinien zum Reizdarmsyndrom (RDS) empfehlen die Anwendung von Spasmolytika. Die glutenfreien Dragées sind klein und lassen sich leicht schlucken.15

Was hilft beim Reizdarmsyndrom (RDS) sofort?

Schnelle Linderung

Medikamente

Spasmolytika wie Buscopan© können bei RDS-bedingten Bauchschmerzen eine schnelle Symptomlinderung bewirken.15

Selbsthilfetechniken

Die Bauchatmung (Zwerchfellatmung) ist eine Atemtechnik, bei der die Atmung mit Unterstützung des Zwerchfells erfolgt. Sie ermöglicht es Dir, Deine volle (100%) Lungenkapazität zu nutzen, indem Du Dich beim Ein- und Ausatmen auf Dein Zwerchfell konzentrierst.

Versuche, 4 Sekunden lang kurz und kräftig einzuatmen und 6 Sekunden lang auszuatmen. Zu den vielen möglichen Vorteilen der Bauchatmung gehört, dass sie dazu beitragen kann, die „Bewegungsfähigkeit“ (Motilität) des Darms zu verlangsamen.3B Das wiederum kann helfen, den Stuhldrang zu kontrollieren.

Lass Dich nicht von Bauchschmerzen ausbremsen.

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